120 Jahre SPD Fürstenwalde sind 120 Jahre Demokratiegeschichte

Veröffentlicht am 19.09.2013 in Ortsverein

Der gerade erst wiedereröffnete Festsaal im Alten Rathaus bot am Mittwochabend eine würdig-feierliche Umgebung für den 120. Geburtstag der Fürstenwalder SPD. Namhafte Landes- und Lokalpolitiker ließen es sich nicht nehmen, an diesem Fest unserer Partei teilzuhaben und in teilweise sehr persönlichen Grußworten dem Fürstenwalder Ortsverein zu gratulieren.

Neben Gunter Fritsch, dem Präsidenten des Landtages Brandenburg, waren der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag und jetzige Innenminister, Herr Ralf Holzschuher, der 2. Beigeordnete des Landrates Oder-Spree, Herr Rolf Lindemann, der Bürgermeister, Herr Hans-Ulrich Hengst (parteilos), der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Herr Jürgen Teichmann (CDU), Vertreter der Stadtverordnetenfraktionen, der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Fürstenwalde-Strausberg, Herr Frank Schürer-Behrmann und viele weitere Gäste anwesend.

Musikalisch vom Saxophonisten Matthias Cersovsky begleitet und von der SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Elke Wagner durch das Festprogramm geführt, konnten die Anwesenden an der Bildleinwand die Fotogrüße des SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel, des Brandenburger Spitzenkandidaten der SPD zur Bundestagswahl Frank-Walter Steinmeier und des Ministerpräsidenten und SPD-Landesvorsitzenden Dietmar Woidke im Wechsel mit historischen Fotos verfolgen.

In seinem Grußwort hob Gunter Fritsch hervor, dass 120 Jahre Ortsverein der SPD etwas ganz Besonderes seien. "Er kenne keine Feuerwehr in Brandenburg, die älter sei", erklärte er schmunzelnd. In Zeiten von dreistem Rechtsextremismus im Land führte er weiter aus, habe die SPD eine wichtige Aufgabe. Sie müsse den Grundsatz, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, weiter wie bisher hochhalten, denn damit sei jeder Mensch auf dieser Welt gemeint. Auch die Fürstenwalder SPD habe von 1933 bis 1945 und nach 1946 bis 1989 "verlorene Zeit" und viele Opfer zu beklagen, die Parteigeschichte weise daher tiefe Brüche auf. Dennoch habe die SPD in Fürstenwalde Demokratiegeschichte geschrieben und er wünsche sich, dass sie es weiter tun wird.

Innenminister Ralf Holzschuher erinnerte an die SPD als eine faszinierende, spannende Partei, die immer für Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit eingetreten sei. Solange wie sie diese Grundprinzipien vertrete, sei es ihm um die Sozialdemokratie nicht bange. Dass ein Innenminister heute auch zu einer SPD-Versammlung käme, sei normal und unspektakulär. Wäre jedoch vor 120 Jahren ein Polizeiminister auf einer SPD-Gründungsversammlung erschienen, hätte das wohl für die Sozialdemokraten nichts Gutes bedeutet, merkte er lächelnd an.

Lars Wendland, unser Direktkandidat im Bundestagswahlkreis, versprach den Anwesenden, auch noch in den letzten Stunden bis zur Wahl darum zu kämpfen, dass der Wahlkreis wieder für die SPD zurückerobert werde. Immerhin sei es u.a. auch der Reichstagswahlkreis von Otto Wels in der Weimarer Republik gewesen, der vor 80 Jahren mutig für die SPD im Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz der Nazis sprach und die Ehre der Demokraten rettete.

Unsere Landtagsabgeordnete Elisabeth Alter verlas die schriftlichen Grußworte Sigmar Gabriels, der die mühsame, ausdauernde Arbeit der Ortsvereine der SPD würdigte und zum 120. Jubiläum herzliche Glückwünsche aus dem Willy-Brandt-Haus übersendete.

Emotional war der Glückwunsch der Ortsgruppe und Stadtverordneten von Bündnis 90/Die Grünen, die Peter Apitz überbrachte. Die SPD habe große Verdienste um die demokratische Streitkultur in der Stadt und man brauche weiter den konstruktiven Wettstreit. Der Vorsitzenden Elke Wagner schenkte Peter Apitz natürlich eine Sonnenblume.

Illustriert und kurzweilig stellte Stefan Sarrach, der Autor der Fürstenwalder SPD-Chronik, die große Parteigeschichte in kleinen Geschichten vor. Der Wahlkampf vor 100 Jahren, die Frauenrechtlerin Lily Braun und viele weitere Personen und Begebenheiten ließen die Vergangenheit lebendig werden.

Anschließend übergab Gunter Fritsch zwei Gründungsmitgliedern der SPD von 1989, Jürgen Luban und Klaus Hemmerling, die rekonstruierte Parteifahne der Fürstenwalder SPD von 1928. Die Nazis hatten sie 1933 öffentlich verbrannt. Anhand eines Zeitungsartikels von 1928 konnte sie nun als Tischfahne nachgebildet und der Partei zurückgegeben werden. Die Genossen Luban und Hemmerling erinnerten in kurzen Beiträgen an die schwierigen Umstände, unter denen sich 1989 die SPD wiedergegründet hatte.

"Zeitungskinder" verteilten dann an die Gäste eine Sonderausgabe des Fürstenwalder "VOLKSFREUND" zur 120. Gründungsfeier, der hier zum Download angeboten wird.

Gemeinsam wurde zum Abschluss der Feierstunde das Lied "Wann wir schreiten Seit an Seit" gesungen, mit dem traditionell SPD-Bundesparteitage beendet werden und jeder Anwesende fühlte die Geschlossenheit und Verbundenheit der Fürstenwalder Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten an diesem Abend, den Blick schon auf die Wahlkämpfe des Jahres 2014 gerichtet.

Bei schmackhaften Häppchen, zubereitet vom Restaurant "Bischofsschloss Fürstenwalde", und dem einmaligen Bier "Fürstenwalder Rathausbräu" konnte der Tag in anregenden Gesprächen angenehm ausklingen.

 
 

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