Herzlichen Dank an die Genossen, die vor 20 Jahren unseren Ortsverein gegründet und somit den Grundstein für eine sozialdemokratische Politik in unserer Region gelegt haben.
Bericht von Klaus Wagner zur Festveranstaltung:
20 Jahre SPD in Fürstenwalde
Der Fürstenwalder Ortsverein der SPD feierte am 19.01.2010 das 20-jährige Jubiläum seiner Gründung im Kaiserhof der Stadt mit einer Festveranstaltung. Zu den zahlreichen Gästen hatte unser Ortsverein als Ehrengast Walter Momper, den damaligen Westberliner SPD- Bürgermeister und heutigen Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses eingeladen, der dieser mit großer Freude gefolgt war. Er gilt als einer der Wegbereiter der Fürstenwalder SPD.
Unserer Ortsvereinsvorsitzende Elisabeth Alter begrüßte unter stürmischen Beifall den Ehrengast, dem sogleich das Wort erteilt wurde. In seiner Rede erinnerte er an seinen Besuch am 4. März 1990, als er die Bürger von Fürstenwalde und die Mitglieder der SPD besuchte und dies charmant und humorvoll beschrieb.
Immerhin hatte eine riesige Menschenmenge, wie Walter Momper erzählt, „es müssen mindestens 10.000 gewesen sein“, auf ihn gewartet. So etwas kannte er im Westen nicht. Er spürte eine ungeheuere Erwartungshaltung und alle wollten wissen wie es nun weiter geht. Das war enormer Druck auf seinen Schultern, denn er hatte es auch nicht gewusst. „Man habe sich in der letzten Zeit oft genug geirrt, alles sei in einer rasanten Geschwindigkeit abgelaufen“ so Walter Momper. Aber er bestärkte uns, dass wir mutig auf unseren eingeschlagenen Weg nach den Ereignissen in Polen, in Ungarn, an den sowjetischen Generalsekretär Gorbatschov, den 9.Oktober in Leipzig, den Freiraum nutzen sollen.
Zum Empfang im Ratskeller unter Begleitung der Stasi hatte dann Klaus Hemmerling, einer der Gründer, die Genossen herein geholt, weil er es nicht ertragen konnte, dass die sie draußen warten mussten.
Klaus Hemmerling umriss die Gründung zunächst als SDP später SPD als Ausdruck davon, dass die Menschen ihr Schicksal selbst in die Hände genommen haben. Darauf ist die ostdeutsche SPD stolz.
Jürgen Luban berichtete dann über seine Eindrücke, wie er die Jugendarbeit organisierte, z.B. Liedermacher einlud, um in der überfüllten Domnotkirche Konzerte abzuhalten.
Im Anschluss an die Vorträge überreichte unser Ehrengast die Ehrenurkunden für 20-jährige Mitgliedschaft in der SPD an:
Im Oktober 1989 gründete sich in Fürstenwalde der Ortsverein der damaligen SDP/SPD. Auch in den anderen Orten des Altkreises Fürstenwalde fanden Gründungen statt: Erkner, Gosen, Grünheide, Rüdersdorf, Schöneiche und Woltersdorf, um nur einige zu nennen. Sie erfolgten im Januar und Februar 1990. Es war eine Zeit, in der durchaus noch Mut dazu gehörte, sich selbst als Kontaktadresse zur SPD zu veröffentlichen. Aber der Wille zu Veränderungen war größer als die Furcht vor Repressalien durch die noch existierenden Altstrukturen. Zwar war die erste freie Wahl, die Volkskammerwahl im März 1990, eine Enttäuschung für die Sozialdemokratie. Aber in der Kommunalwahl am 6. Mai gleichen Jahres erhielten die SPD-Kandidaten dann fast überall in den Kommunen des Altkreises Fürstenwalde das Vertrauen
Geschichtliche Daten:
7. Oktober 1989 Gründung der SDP in Fürstenwalde
14. Januar 1990 – Gründung SPD Ortsverein Fürstenwalde –
die Gründungsveranstaltung fand in der Winterkirche des Domes zu Fürstenwalde statt, weil dort der größte zur Verfügung stehende Raum war
06.März 1990 Wahlveranstaltung
18.März 1990 Erste freie Volkskammerwahlen
06.Mai 1990 Erste freie Kommunalwahlen
Die Sozialdemokraten übernahmen mit anderen progressiven Kräften Verantwortung in den kommunalen Vertretungen und in den Rathäusern.
